Startschuss

GroßschotEine erste kleine Aufgabe ist erledigt und markiert gleichzeitig den Startschuss für den Refit 2013. Am vergangenen Wochenende haben wir viele Meter Tauwerk gewaschen, überprüft und repariert.
Die Schäden hielten sich trotz einiger teilweise extremen Sturmfahrten in der vergangenen Saison in Grenzen. Lediglich die 24 Meter lange Großschot war von den Elementen verbraucht und musste ausgetauscht werden.

Die übrigen Reparaturarbeiten beschränkten sich im Wesentlichen auf neue Taklinge an den Enden. Natürlich kann man auf einem 50 Jahre alten Boot  keinesfalls auf moderne Alternativtaklinge zurückgreifen. Vielmehr ist hier ehrliche Seemannschaft gefragt. Das bedeutet gewachstes Garn, Nadel und Segelmacher-Handschuh statt Klebeband, Flüssigharz oder Schrumpfschlauch.

Der Tradition verpflichtet - französischer und genähter Takling.

Der Tradition verpflichtet – französischer und genähter Takling.

Einziges Zugeständnis: Mit dem Gaslötkolben lassen sich die Enden zusätzlich punktgenau und sauber verschweißen.

Do you have the Dieselpest?

Das war die Frage, mit der uns ein ortsansässiger Folkebootsegler in Vordingsborg konfrontierte. Einige Stunden zuvor hatten wir denselben Hafen verlassen um trotz Starkwind mit Sturmböen die Storstrømsbrücke mit Ziel Guldborg zu passieren. Leider entwickelte der Motor bei mehreren Versuchen nicht ausreichend Kraft gegen Strom, Welle und Wind und starb schließlich kurz vor der Brücke ganz ab. Also hielten wir den Anker bereit und retteten uns zurück in den Hafen um dort dem rätselhaften Motorsterben auf den Grund zu gehen. Der erwähnte Däne erwies sich bei der Fehlersuche übrigens als sehr hilfreich. Ergebnis: Dieselpest

„Wir lagen vor Vordingsborg und hatten die Pest an Bord“

Pest hört sich immer schlimm an. Ist es auch, denn nichts anderes als Dieselalgen haben den eingebauten Motor von DEN5 mehrfach zu ungewolltem Stillstand gebracht. Und wer nicht an diese kleinen Mikroorganismen glaubt und wie wir davon überzeugt ist, dass in Dieselöl kein Leben möglich ist,  dem stellen wir unseren alten, mittlerweile getauschten Dieselfilter als wahrhaftig lebenden Beweis gerne zur Verfügung stellen…
Als Bootseigner ist man es ja generell gewohnt, je nach Bedarf in eine andere Rolle zu schlüpfen. Mechaniker, Bootsbauer, Segelmacher,  Maler, Smutje und manchmal wenn man zum Segeln kommt, sogar Steuermann. Kennen wir Alles.
Nun also auch noch Kämmerjäger. Na toll!

Glückerlicherweise ist DEN5’s „Maschinenraum“ recht übersichtlich, so dass eine gründliche Reinigung des Kraftstoffsystems vom Tank bis zu den Einspritzdüsen vergangenen Sonntag recht flott von der To-Do Liste gestrichen werden konnte.
Dem Artenschutz zum Trotz sind wir nun glücklich, das diese Spezies in der kommenden Saison keine Ostsee-Kreuzfahren mehr mit der Tove åf  Ebeltoft unternimmt.

 

 

First Ship Home

Auch wenn wir in diesem Jahr keinerlei Regattaambitionen hatten, so war „Tove“ am Ende der Saison doch in einer Sache ziemlich weit vorne.
Als eines der ersten Boote hing „Tove“ bereits am 23.Oktober nach den ersten frostigen Nächten am Kran der Marina.

Das Ende der Saison und der Beginn der Winterarbeiten – DEN5 schwebt über die Kaimauer

Was Temperaturen unter null mit gekühlten Bierflaschen anstellen, hat Toves eingebaute „Tiefkühlbox“ mehr als einmal während der letzten Törns sehr eindrucksvoll bewiesen. Selbiges wollten wir den zum Ende der Saison mit Ostseewasser vollgesogenen Planken jedenfalls nicht antun.

Ein paar Tage heißt es nun noch Kräfte sammeln, bis der alljährliche Refit den edlen Mahagoni-Hölzern zu neuem Glanze verhelfen soll.
Aber Holzbootbesitzer eignen sich ja bekanntermaßen ziemlich schnell Routine an. In diesem Sinne allen Leidensgenossen frohes Schaffen!